Oft höre ich Erwachsene sagen: Ich wäre so gerne wieder jünger. Damals war alles leicht und ich hatte keine Ahnung, wie gut ich es habe.
Ich frage mich jedes Mal, wie schnell man verdrängen kann, dass Erwachsen werden unheimlich anstrengend ist. Haare die sprießen, Körperteile die zu schnell oder zu langsam wachsen, die erste Liebe, der erste Zoff mit den besten Freunden, man vergleicht sich ständig mit Anderen und die eigene Laune macht was sie will. Die Pubertät ist eine Herausforderung.
Ich habe mehrere pubertierende Mädchen gespielt und immer darauf geachtet, sie und ihre Sorgen ernst zu nehmen. Aber noch nie ist mir das schon aufgrund des Drehbuchs so leicht gefallen. „Das Wichtigste im Leben“ beschreibt den Schein, den wir nach außen hin wahren wollen und den Schein der Anderen, der uns erst recht nervös macht.
Luna hat ein großes Harmoniebedürfnis und will sich um alle kümmern. Ihrem wachen Geist entgeht nichts, aber leider ist sie auch gut darin, sich zu viele Sorgen zu machen.
Im Laufe der Serie wird sie jedoch immer taffer. Eine solche Entwicklung zu spielen, macht ganz schön viel Laune.
Bald sind sechs Monate um und die letzte Klappe am Set von „Das Wichtigste im Leben“ wird gefallen sein.
Sechs Monate mit einem großartigen Team und Schauspielerkollegen*innen von denen ich viel lernen durfte. In Lea habe ich tatsächlich eine sehr gute Freundin gefunden und viel reflektieren können, wie es ist heutzutage aufzuwachsen. David, der meinen kleinen Bruder spielt, hätte ich am liebsten mit nach Hause genommen. Schlau, witzig und zuckersüß wie er ist. Sidney spielt Lunas großen Bruder und bringt mich immer zum lachen – obwohl wir uns eine Wohnung teilen und das theoretisch auch viel Stresspotential mit sich bringen könnte. Bettina bringt die nötige Ruhe ans Set, ein guter Ausgleich zu Jürgen, dem ständig Witze einfallen.
Sechs Monate sind bald um und ich werde jede Sekunde vermissen.
Bantry Bay Productions
Casting: Angelika Buschina
Regie: Till Franzen, Laura Lackmann, Stefan Bühling