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Arne Stephan

Ein Hauch von Broadwayglanz in der Stiftsruine

Arne Stephan in einer brillianten Kritik in die Seele geblickt

Das Musical „A Chorus Line“ erzählt die mitreißende Geschichte von sehnsuchtsvollen Träumen und dem bitteren Erwachen in der Realität, von der Härte des Showbusiness.

Wir möchten Euch diese fantastische Kritik über das diesjährige Bad Hersfelder Musical nicht vorenthalten, gelesen im Blog bei Musical Muffin:

Arne Stephan brilliert in der Rolle des perfektionistischen Erfolgsregisseurs „Zach“, der sich von Perfektionismus und Arbeitswut getrieben in die Suche nach Exzellenz stürzt und dabei zunehmend erkennen lernt, dass die wahre Schönheit des Menschen manchmal in den kleinen Macken, den individuellen Schwächen und den gut gehüteten Geheimnissen von Verletzlichkeit und Sehnsucht verborgen liegt. Meisterhaft gelingt es dem Schauspieler, eine nuancierte, ausdrucksstarke Fassung der Figur zu kreieren, die zwischen scheinbarer Härte und von den Mauern mühsam erarbeiteter Professionalität sorgsam verborgenen Menschlichkeit und Warmherzigkeit changiert. Mit einer beeindruckenden Portion Fingerspitzengefühl verleiht Arne Stephan der Figur eine charakterliche Vielschichtigkeit.

In seinem schauspielerischen Wirken, das über den gesamten Abend hinweg von einem brillanten Verständnis für Figuren und narrative Momente zeugt, umgeben den Schauspieler eine eindruckvolle Präsenz sowie ein einzigartiges Charisma, das sich in der expressiven Darbietung niederschlägt und es dem Publikum wann immer möglich verwehrt, den Blick von der spielerischen Pracht des Darstellers abzuwenden. Sprachlich spielt der Künstler auf beeindruckende Weise mit seiner Intonation und verleiht sowohl den präzise getakteten Auditionszenen als auch den ruhigen, gefühlvollen Momenten der Zwischenmenschlichkeit mit warmer Stimme Nachdruck. Abgerundet wird die phänomenale Darstellung von einer Eindringlichkeit in Gestus und Mimik, die immer wieder im Kontext der umrahmenden Videosequenzen in ausdrucksstarken Nahaufnahmen eingefangen wird und dem Theaterbesucher das Gefühl vermittelt, scheinbar bis auf den Grund der figuralen Seele Zachs blicken zu können.

A Chorus Line von James Kirkwood & Nicholas Dante
Musik: Marvin Hamlisch
Texte: Edward Kleban

Deutsch von Robin Kulisch
Regie & Choreografie: Melissa King
Musikalische Leitung: Christoph Wohlleben
Bühne: Karin Fritz
Kostüme: Conny Lüders