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Eine Regie-Diva in Perfektion

Martin Semmelrogge darf in der neuen Webserie „Für Umme“ mal so richtig die Sau rauslassen

Das Leben ist kein Zuckerschlecken, kein Ponyhof und freie künstlerische Interpretation nicht mal ein Lippenbekenntnis, wenn man als Schauspieler unter einem egozentrischen, cholerischen Regiestar arbeitet. In der Webserie „Für Umme“ dreht sich alles um das kreative Wirken einer solchen Diva, in die Martin Semmelrogge jahrzehntelange Erfahrungen mit den verschiedensten Regisseuren einfließen lassen konnte. „Als junger Schauspieler habe ich den Regisseuren immer gesagt, dass sie mich ruhig fordern können. Nicht fertig machen natürlich, aber fordern. Ich liebe das eigentlich, wenn ein Regisseur was will. Ich kann damit gut umgehen.“

Als Schauspieler war es für ihn gefundenes Fressen, sich mal auf die andere Seite zu begeben und die komplette Klaviatur der Gefühle hemmungslos zu bespielen. Vorbild für die Rolle sollte Dieter Wedel sein. Wie es der Zufall so will, hatte der Martin Semmelrogge gerade für eine neue Produktion angefragt, während sich der Schauspieler auf den Dreh für die Webserie vorbereitete. Also konnte Martin Semmelrogge Dieter Wedel brühwarm erzählen, dass er einen Regiestar wie ihn spielen werde. Kein Problem für Dieter Wedel, im Gegenteil, er hat sich sofort nach dem Ausstrahlungstermin erkundigt. Vor allem konnte Martin Semmelrogge ihn aber fragen, wie er denn mit schwierigen Situationen am Set umgehe, wenn die Zusammenarbeit mit den Schauspielern nicht läuft. „Ja hilft mir denn hier keiner?“, brülle er. Ob dieser Insider allerdings Einzug in die Serie gefunden hat, wird sich zeigen.

Der Regisseur von „Für Umme“, Vlady Valentin Oszkiel, hat zwar nicht gebrüllt, aber Szenen gerne doppelt und dreifach spielen lassen, bis sie saßen. Für Martin Semmelrogge eine großartige Zusammenarbeit. Schwarz gekleidet und mit dem obligatorischen Regieschal ausgestattet, konnte er in seiner Rolle als Regie-Diva nämlich genau das Gleiche tun und einen unbegabten Schauspieler immer wieder sagen lassen: „Das Leben ist kein Zuckerschlecken, sondern eine Nackenschelle.“ Bis es saß.