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Film Lutz Eilert

Im Spinnwebhaus – Neu im Kino mit Lutz Eilert

Ein wunderbarer Film, fast zu schön, um wahr zu sein. Es war schwer, einige Minuten von Mara Eibl-Eibesfeldts Debütfilm herauszuschneiden, weil eine Auswahl der berührenden Szenen nicht möglich erscheint.

Auszug aus einer fantastischen Kritik der Frankfurter Rundschau:
Die wunderbar-fragile Sylvie Testud spielt als psychisch kranke Mutter nur eine Nebenrolle in dieser märchenhaft-unheimlichen Überlebensgeschichte dreier Kinder. Als es ihr nicht gelingt, diese bei ihrem Vater unterzubringen, überträgt sie ihrem 12-jährigen Sohn Jonas die Obhut für die zwei jüngeren Geschwister. Was nun beginnt, erinnert zunächst inhaltlich an „Nobody Knows“, das epische Kammerspiel des großen Japaners Hirokazu Koreeda. Wie in diesem meisterhaften Überlebensdrama kippt das Abenteuer ins Drama, als das jüngste Kind erkrankt und die Situation den Bruder überfordert.

Wenn sich das Haus der Kinder in ein geheimnisvolles Biotop verwandelt, sich in Kinderaugen zusehends von selbst verschönert durch barocke Spinnweben, ist der Film bei sich. Jürges’ Kamera lässt den Mikrokosmos der Ameisen auf dem Küchenherd in schillernden Detailaufnahmen strahlen. Es ist die kindliche Lust am Unheimlichen und Verbotenen, von der dieser Film erzählt.