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Barbro Viefhaus Theater

Eine Geschichte, die berührt

Barbro Viefhaus spielt die magersüchtige Marie in „Vincent will Meer“

Eigentlich sollte ihr Leben gerade erst richtig beginnen, aber die drei Jugendlichen Vincent, Marie und Alexander sind so krank, dass sie gefangen in ihrem Körper und ihren Schicksalen in einem Heim leben, aus dem es erst einmal keinen Ausweg zu geben scheint.
Für Marie ist Essen eine Qual. Die Krankheit hat sich in jede Pore ihres Körpers gefressen. „Es war am Anfang extrem. Ich kam nach jeder Probe nach Hause und hab geweint. Es ging mir sehr nah in die Welt der Magersüchtigen einzutauchen“, erzählt Barbro Viefhaus, die schon aus ihrem nächsten Umfeld wusste, was es heißt daran zu erkranken. Selber in diese Rolle zu schlüpfen, bedeutete aber noch einmal eine ganz andere Form der Auseinandersetzung für die Schauspielerin. Daher hat sie viel recherchiert, in Internetforen über den Leidensdruck und den krankhaften Wahn mager zu sein, gelesen. „Einiges von dem, was ich gelesen habe, konnte ich dann auch mit in das Stück einbringen. Mir war es wichtig, die Rolle zu füllen und Marie so echt wie möglich zu zeigen. Diese Freiheit hat uns die Regisseurin auch gegeben, was toll war.“

Nach dem Erfolg des Films von Florian David Fitz, hat das Neue Theater Halle nun eine Bühnenfassung der Geschichte erarbeitet, die insbesondere Jugendliche ansprechen soll. „Essstörungen fangen in dem Alter an, erste sexuelle Annäherungen, der Umgang mit Krankheit und Schicksalsschlägen. Alles Dinge, die Jugendliche bewegen.“ Eine Herausforderung lag allerdings daran, die größtenteils als Roadmovie erzählte Geschichte auf eine kleine Theaterbühne zu übertragen. Denn in „Vincent will Meer“ möchte der an einem Tourette-Syndrom leidende Vincent seiner Mutter ihren letzten Wunsch erfüllen: noch einmal das Meer sehen. Mit dem geklauten Wagen der Heimleiterin und der Asche seiner Mutter, machen sich Vincent, Marie und Alexander auf den Weg nach Italien ans Meer. Sein Vater und Frau Dr. Rose heften sich an ihre Fersen. Es beginnt eine abenteuerliche, folgenreiche Reise an deren Ende nur eins sicher ist: Keiner wird je wieder so sein, wie er war.

„Ich bin total gespannt, wie die Jugendlichen reagieren werden, wo sie lachen und was ihnen vielleicht auch spürbar nah geht.“ Erfahren wird Barbro Viefhaus das bei der Premiere, am 15.03.2017.

Die weiteren Spieltermine stehen auch schon fest:
März: 15., 16., 19.
April: 20., 21., 30.
Mai: 17., 18., 21.